Die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) ist gesetzlich dazu verpflichtet, alle zwei Jahre einen Tätigkeitsbericht vorzulegen. Die Vorgabe ist für uns vielmehr Chance als Pflicht. Denn sie gibt uns die Möglichkeit, der Öffentlichkeit unsere Arbeit, unsere Aktivitäten und unsere frauenpolitischen Ziele detailliert, gebündelt und übersichtlich aufbereitet vorzustellen. Jetzt ist es wieder soweit und wir freuen uns, den ZGF-Tätigkeitsbericht für die Jahre 2020 und 2021 veröffentlichen zu können.
Sie können den 23. Tätigkeitsbericht der ZGF (pdf, 13.8 MB) auch als barrierefreies PDF-Dokument abrufen.
Schwerpunkte der ZGF der vergangenen zwei Jahre waren eine geschlechtergerechte Digitalisierung, der Kampf gegen Gewalt an Frauen und damit verbunden die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Bremen sowie unser Projekt „Be oK“, das Projekttage zur Berufsorientierung ohne Klischees an Schulen entwickelt hat und anbietet. Doch in der Berichtszeit war unsere Arbeit – wie die ganze Gesellschaft – geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Sie bestimmte nicht nur wie wir arbeiteten, sondern auch zu welchen Themen. Denn: betroffen vom Anstieg der häuslichen Gewalt, schlecht bezahlt in systemrelevanten Berufen wie der Alten- und Krankenpflege oder gefordert beim Homeschooling traf Frauen die Krise besonders hart. Dabei offenbarte die Pandemie schonungslos bestehende strukturelle Defizite bei der Gleichstellung der Geschlechter.
Inzwischen bestimmt Corona deutlich weniger unser aller Alltag, dafür sind mit dem Ukraine-Krieg und den Protesten im Iran aktuelle frauenpolitisch relevante Themen hinzugekommen. Die ZGF setzt sich dafür ein, dass Frauen mit Fluchthintergrund, egal aus welchem Herkunftsland, den nötigen Schutz und die nötige Unterstützung im Land Bremen erhalten. Beispielsweise arbeitet ein aktuelles ZGF-Projekt daran, dass Frauen mit Migrationsbiografie besser in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden – doch dazu mehr in unserem nächsten Tätigkeitsbericht!
Die ZGF ist ein Teamplayer. Wir arbeiten in Netzwerken und über Kooperationen in Bremen und Bremerhaven mit zahlreichen Organisationen, Verbänden und Einrichtungen, mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft sowie mit direkt Betroffenen zusammen. Nur mit tragfähigen Allianzen können wir Veränderungen hin zu echter Geschlechtergerechtigkeit bewirken. Daher auch ein herzliches Dankeschön an alle, die mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement dazu beigetragen haben, dass unser Tätigkeitsbericht so vielfältig und umfangreich ist.