An jedem zweiten Sonntag im Mai, dieses Jahr also am 8. Mai 2022, ist Muttertag. Mit seiner langen Geschichte und Bedeutung hat der Tag in unserer Gesellschaft immer noch großes Gewicht. Doch ist er heute überhaupt noch zeitgemäß? Wir haben Pro und Contra gegenübergestellt.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung ist, die Sorge- und Betreuungsarbeit neu zu bewerten. Sowohl die systemrelevanten Care-Berufe, als auch die Care-Arbeit in der Familie. Beides wird mehrheitlich von Frauen geleistet und ist immer noch zu schlecht beziehungsweise gar nicht bezahlt.
Während der Corona-Pandemie ist die Erwerbsarbeitszeit von Frauen weiter zurückgegangen, während die von ihnen geleistete unbezahlte Sorgearbeit zunahm. Stichwort Homeschooling. Die Reduzierung der Erwerbstätigkeit kann sich für Frauen negativ auf Karriere und Rente auswirken. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss daher staatlich von einer besseren und flexibleren Kinderbetreuung flankiert werden. Nur so werden Rahmenbedingungen geschaffen, damit alle Elternteile gleichberechtigt Sorge- und Betreuungsarbeit übernehmen können. Alleinerziehende müssen dabei besondere Unterstützung bekommen
Auch im professionellen Bereich haben wir dringenden Handlungsbedarf: Ob Erzieherin, Krankenschwester, Altenpflegerin oder Arzthelferin – Sorgeberufe sind bislang vor allem weiblich konnotiert. Damit sie für alle Geschlechter attraktiv werden, müssen sie besser bezahlt und mit guten Arbeitsbedingungen versehen werden.