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Qualifizierung und Beschäftigung für alle Frauen

Frauenpolitische Forderungen zur Wahl der Stadtverordnetenversammlung: Teil 4

Hand mit rotem Kugelschreiber mit ZGF-Aufdruck macht ein rotes Kreuz

Zur Wahl der Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven am 26. Mai 2019 hat die ZGF frauenpolitische Forderungen formuliert - lesen Sie hier Teil 4 von 5: Für Qualifizierung und Beschäftigung für alle Frauen in Bremerhaven.

Auch Frauen brauchen in dieser Stadt gute Strukturen, damit sie eine eigenständige und gleichberechtigte Existenz erreichen können. Wir wissen, dass die Lebensrealität vieler Frauen wie auch Männer in Bremerhaven dem nicht entspricht. 11,3 % der erwerbsfähigen Frauen in Bremerhaven sind erwerbslos. Knapp die Hälfte der Alleinerziehenden muss von SGB II leben. Davon sind 47 % mit so geringem Einkommen erwerbstätig, dass sie auf Transferleistungen angewiesen sind. Viele Familien haben ein Einkommen knapp über dem Hartz-IV-Satz. Gut ausgebildete (junge) Frauen verlassen die Stadt wegen mangelnder Berufsperspektive. Darum müssen für Frauen mehr Möglichkeiten eröffnet werden, ihre Lebensbedingungen und Erwerbsperspektiven verbessern zu können. Bremerhaven braucht alle Frauen.

Zugang zu Qualifizierung und Beschäftigung für alle Frauen

Unsere Gesellschaft orientiert sich stark an Erwerbsarbeit, bietet sie doch Frauen und Männern die Möglichkeit einer Existenzsicherung und Perspektive bis ins Rentenalter. Wir meinen damit eine eigenständige Existenzsicherung, für die gute Ausbildung, ausreichende und gleiche Entlohnung, Zugang zu allen Wirtschaftsbranchen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Karrieremöglichkeiten Voraussetzungen sind. Angebote zu Umschulung und Weiterbildung durch das Jobcenter führen nicht automatisch zu guter Beschäftigung – dies gilt speziell für Frauen. Die „harten“ Branchen wie Hafen/ Logistik/ Industrie stehen Frauen nur bedingt offen. Sie werden vielmehr auf Dienstleistungsbranchen wie Pflege, Erziehung, Soziales, Einzelhandel, Gastronomie verwiesen. Auf der Ebene der Wirtschaftsstruktur besteht hier dringender Handlungsbedarf.

Daher brauchen wir in Bremerhaven:

  • Weiterbildungs- und Umschulungsangebote für Frauen mit ausreichender Kinderbetreuung und individuellem Coaching
  • nachhaltige und gezielte individuelle Beratungs- und Qualifikationsförderung (auch in Teilzeit) für Alleinerziehende
  • nach Weiterbildungsmaßnahmen direkte Übergänge in Beschäftigung
  • Anschlussqualifizierungen (Altenpflege, Erzieherin)
  • mehr Ausbildungsplätze in den Sozial- und Gesundheitsberufen
  • neue Akzente in der Wirtschaftspolitik mit gezielten Einstiegs-/ Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen in zukunftsträchtige Sektoren
  • Abbau des Gender Pay Gap durch Mindestlohn, Tarifverträge und Verringerung prekärer Beschäftigung

Eigenständige Existenzsicherung in guter Beschäftigung für alle Frauen!