Bremen. Die Bremer Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm sieht in der Eiswette eine Tradition, die dringend der Generalüberholung bedarf:
„Der Ausschluss von Frauen beim Eiswettessen, nur weil sie Frauen sind, ist sexistisch, nichts anderes. Dennoch wird dieses Event jedes Jahr aufs Neue groß gefeiert und medial begleitet. Dass nun aber die Bürgermeisterin als demokratisch legitimierte Mandatsträgerin den Bürgermeister nicht ihrem Amt entsprechend vertreten darf, ist nicht nur eine – weitere – Missachtung einer Frau. Es ist auch die Missachtung eines demokratischen Amtes: ein Affront gegen die Demokratie. Das sollten jetzt auch jene begriffen haben, die bislang fanden, dieses frauenverachtende Ritual von Macht und Wohlstand sei eine putzige Tradition, die den Herren zu gönnen sei. Nein, anders, ganz einfach: Es ist ein demokratiefeindlicher Akt. Es reicht nicht aus, in Fensterreden die Errungenschaften der Vergangenheit zu preisen und dabei stehen zu bleiben. Demokratie braucht Erneuerung.
Das Gebot der Gleichberechtigung ist im Grundgesetz und in unserer Landesverfassung verankert. In der öffentlichen Debatte jetzt von „Gender-Gaga“ zu reden, ist extrem befremdlich, frauenverachtend und trägt bestimmt nicht zum guten Ruf Bremens bei. Fakt ist: Eine Bürgermeisterin wird an der Ausübung ihres Mandats aufgrund ihres Geschlechts gehindert.“