Frauen (und Männer) brauchen in dieser Stadt gute Strukturen und Lebensbedingungen, damit sie eine eigenständige und gleichberechtigte Existenz erreichen können. Wir wissen, dass die Lebensrealität vieler Menschen in Bremerhaven dem nicht entspricht.
11,3 % der erwerbsfähigen Frauen in Bremerhaven sind erwerbslos. Knapp die Hälfte der Alleinerziehenden muss von Hartz IV leben, davon sind 47 % mit so geringem Einkommen erwerbstätig, dass sie auf Transferleistungen angewiesen sind. Viele Familien haben ein Einkommen knapp über dem Hartz-IV-Satz. Gut ausgebildete Frauen verlassen die Stadt wegen mangelnder Berufsperspektive. Darum müssen für Frauen mehr Möglichkeiten eröffnet werden, ihre Lebensbedingungen und Perspektiven verbessern zu können. Bremerhaven braucht die Frauen.
Hier sind unsere Forderungen an die Akteurinnen und Akteure der zukünftigen Stadtverordnetenversammlung, die nach dem 26. Mai 2019 die Chance und Aufgabe haben, Lebensrealitäten in Bremerhaven zu verbessern.
Dass Ausbildung, Beruf und Familie vereinbar sein müssen, ist in unserer Gesellschaft heute weitestgehend akzeptiert. Dazu bedarf es vieler Faktoren und Bedingungen, die noch nicht erfüllt sind oder verbessert werden müssen.
Über 70 % der unbezahlten Haus- und Betreuungsarbeit wird von Frauen geleistet. Sie stellen ihre Erwerbsarbeit hintenan und nehmen die Nachteile – geringerer eigener Verdienst, vielfach geringfügige oder befristete Beschäftigung, geringere Aufstiegschancen, geringere eigene Rente – in Kauf. Neben den individuellen Folgen bleiben Rollenbilder verfestigt, die junge Frauen und Männer zunehmend nicht mehr wollen.
Vereinbarkeit ist ein Thema für Frauen und Männer!