Mädchen und junge Frauen sowie Jungen und junge Männer brauchen gute Start- und Lebensbedingungen, damit sie für ihr späteres Leben Perspektiven entwickeln können. Wir wissen, dass die Lebensrealität vieler junger Menschen in Bremerhaven dem nicht entspricht.
Fast 8.300 Kinder und Jugendliche (Anteil an allen unter 18 Jahren: 37,8 %) leben in Bedarfsgemeinschaften mit SGB II. Das bedeutet, dass sie an vielen Aktivitäten in KiTa, Schule und im Jugendbereich nicht teilnehmen können. Zudem erreichen viele Familien nur ein Einkommen knapp über dem Hartz-IV-Satz. Kinder und Jugendliche dieser Familien brauchen ausreichende Unterstützung. Darüber hinaus müssen jungen Frauen mehr Möglichkeiten eröffnet werden einen Beruf zu ergreifen, der ihnen später auch in Bremerhaven eine eigenständige Existenzsicherung ermöglicht.
Unser 2. Teil mit frauenpolitischen Forderungen richtet sich an Akteurinnen und Akteure der zukünftigen Stadtverordnetenversammlung, die nach dem 26. Mai 2019 die Chance und Aufgabe haben, die Lebensrealitäten auch der jungen Menschen in Bremerhaven zu verbessern.
Mädchen und Frauen gehen heute viel selbstverständlicher ihren Weg, als dieses vor über 30 Jahren der Fall war. Doch nach wie vor bestimmen geschlechtsspezifische Normen und Klischees ihren Alltag nachhaltig. Diese Prägung geschieht weniger offensichtlich, aber nicht minder wirksam, wenn es zum Beispiel um die Berufswahl, um Karrierechancen und Lebensplanung geht. Insbesondere für Mädchen und junge Frauen aus sozial benachteiligten Familien oder/und mit Migrationshintergrund sind gleichberechtigte Zugänge erschwert. Dieses Ungleichverhältnis kritisch in den Blick zu nehmen und Mädchen Räume und Möglichkeiten der Auseinandersetzung zu geben, ist eine wichtige Aufgabe, die Jugend(bildungs)arbeit leisten muss.
Vor dem Hintergrund sich wandelnder Lebenswelten fordern wir daher für Bremerhaven:
Chancen für alle Mädchen und junge Frauen schaffen!