Junge Menschen entscheiden sich bei der Berufswahl weiterhin häufig für sogenannte klassische Frauen- oder Männerberufe, also Berufe, in denen entweder Frauen oder Männer in der klaren Mehrheit sind. Geschlechtsbezogene Vorstellungen und Stereotype wirken bei der Ausbildungs- und Studienwahl junger Menschen demnach unverändert stark mit.
Frauendominierte Berufe werden meist geringer entlohnt als Berufe, die mehrheitlich von Männern ausgeübt werden. Folglich stellt bereits das Berufswahlverhalten von Jugendlichen die Weichen für das spätere Lohngefälle zwischen erwerbstätigen Frauen und Männern. Der sogenannte Gender Pay Gap, also die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, ist im Land Bremen besonders groß und liegt über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Der Schwerpunkt der Arbeit der Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) im Fachbereich Berufsorientierung liegt darin, Geschlechterklischees bei jungen Menschen möglichst früh aufzudecken, um ihre Wirkmacht zu entkräften. Hierzu bietet die ZGF geschlechtersensible Berufsorientierungsangebote an – insbesondere im kommunalen Bereich in Bremerhaven. Seit 2019 entwickelt, koordiniert und leitet die ZGF die schulischen Projektwochen Be oK – Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees.