Das Land Bremen digitalisiert aktuell zahlreiche Dienstleistungen der Verwaltung. Dazu gehören unter anderem die Beantragung von BAföG, Führungszeugnissen, Elterngeld oder die Anmeldung in einer Kita. Die ZGF setzt sich dafür ein, dass die Nutzung dieser Serviceleistungen den Zielgruppen entsprechend gestaltet wird. Denn die digitalen Verwaltungsdienste müssen möglichst vielen Bürger*innen einen einfachen Zugang bieten. Während Online-Anträge für BAföG in der Regel eher von der Generation der Digital Natives gestellt werden, muss beispielsweise bei der Ausgestaltung von Online-Anträgen für Führungszeugnisse eine wesentlich breitere Personengruppe Berücksichtigung finden. Erfordern die Serviceleistungen zu viele digitale Kompetenzen, ist das diskriminierend. Denn Untersuchungen zeigen, dass unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung und Berufstätigkeit den Digitalisierungsgrad beeinflussen.
Im April 2023 verabschiedete der Senat die erste Bremische Sicherheitsstrategie. Sie umfasst neun Handlungsfelder und die Einrichtung einer koordinierenden Zentralstelle. Privatpersonen sind, so will es die Strategie, weiterhin in erster Linie selbst für die Absicherung ihrer Daten und elektronischen Geräte wie Smartphones, Laptops oder Computer verantwortlich. Sie sollen dabei aber unterstützt werden. So gehören zu den definierten Handlungsfeldern der Strategie „Förderung der digitalen Kompetenzen“ sowie „Awareness und Verbraucherschutz“. Die ZGF begleitet die Umsetzung der Strategie und fordert ein, dass diese Maßnahmen besonders die Personengruppen erreichen, die aufgrund von Alter, Bildung oder Geschlecht besonderen Unterstützungsbedarf zur Kompetenzaneignung und Awareness-Bildung benötigen, so dass bei dem wichtigen Thema Cybersicherheit niemand abgehängt wird.
Politischer Wille ist es, Bremen und Bremerhaven als Standort für Künstliche Intelligenz (KI) zu stärken. Das Land Bremen erstellte daher im Jahr 2020 eine KI-Strategie und unterstützt mit dem KI-Transfer-Zentrum den Wissens- und Innovations-Transfer von der Wissenschaft und Forschung in die Wirtschaft. Die ZGF mahnt bei der Entwicklung und der Nutzung von Künstlicher Intelligenz an, immer auch deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und insbesondere auf die Geschlechtergerechtigkeit im Blick zu behalten und zu erforschen. Das gilt beispielsweise für die Einführung von KI-Anwendungen am Arbeitsplatz, wo sie das Arbeitsumfeld und die Arbeitsabläufe maßgeblich verändern. Die Bedarfe der Beschäftigten müssen deshalb angemessen berücksichtigt werden.
Noch arbeiten wenige Frauen in den gutbezahlten Bereichen Programmierung und IT-Entwicklung. Das Land Bremen benötigt deshalb Maßnahmen im Bereich Vermittlung, Gewinnung und Weiterbildung, um den Frauenanteil hier zu erhöhen. Sind mehr Frauen dort tätig, erhalten die Sichtweisen und Belange von Frauen mehr Gewicht in der digitalen Transformation unserer Gesellschaft. An der Förderung von Frauen in diesem Bereich sollten sich nach Auffassung der ZGF zudem auch die Unternehmen stärker beteiligen, denn sie profitieren letztendlich von den zusätzlichen, dringend benötigten Fachkräften.