Viele Krankheiten wirken sich unterschiedlich auf Männer und Frauen aus und betreffen auch Menschen entsprechend ihres soziokulturellen und sozialen Hintergrunds, ihres Alters und ihrer Fähigkeiten unterschiedlich. In der medizinischen Diagnostik, Behandlung, und Vorsorge sollte das Geschlechts, verschränkt mit den weiteren Kategorien, daher berücksichtig werden, um gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern. Die ZGF befürwortet daher eine Förderung der Gender-Medizin in Ausbildungs- und Studiencurricula, damit Ärzt*innen, Pflegende und andere in Gesundheitsberufen Tätige Geschlechtsmerkmale erkennen, verstehen und in Diagnose, Behandlung und Rehabilitation berücksichtigen. Alle Patient*innen profitieren von dem Wissen und Bewusstsein für Geschlechterunterschiede sowie einer kultursensiblen Haltung.
Deshalb unterstützt die ZGF den Ausbau dieser intersektionalen Ansätze im Land Bremen: Geplant sind hier unter anderen die Entwicklung von Standards, die dazu beitragen, die bedarfsgerechte Versorgung in einkommensschwachen Quartieren auch in Hinblick auf die Dimension von Geschlecht zu verbessern. Die ZGF nimmt außerdem zu aktuellen Aspekten der geschlechtersensiblen Versorgung Stellung und organisiert unterschiedliche Austauschformate mit Multiplikator*innen und bietet Veranstaltungen an. Die ZGF empfiehlt zudem dringend die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle mit Queerkompetenz, die insbesondere Angebote der reproduktiven und sexuellen Gesundheit vorhält oder verbindlich vermittelt. Auch dieses Vorhaben wird die ZGF fördern und unterstützen.