Wie die Berufswahl verläuft auch die Wahl des Studiums noch immer häufig nach Geschlechterzuschreibungen. Junge Frauen* entscheiden sich nach wie vor oft für vermeintlich „typisch weibliche“ Studienfächer. In den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) variiert der Frauenanteil stark, aber insgesamt sind sie deutlich in der Minderheit – in den Geistes- und Sozialwissenschaften dagegen in der Mehrheit. Die Geschlechter verteilen sich nicht nur unterschiedlich auf die verschiedenen Fächer, im Wissenschaftsbetrieb verteilen sie sich auch unterschiedlich in der Hierarchie: Je höher die Qualifikationsstufe, desto weniger Frauen*: Mehr als die Hälfte der an Bremer Hochschulen Studierende sind Frauen*, jedoch ist nur rund jede dritte Professur von einer Frau* besetzt.
Wenn es gelingt, frei von Rollenbildern vor allem nach den eigenen Interessen und Fähigkeiten einen Beruf zu erlernen oder Studienplatz zu suchen, kann das für Menschen aller Geschlechter eine höhere Zufriedenheit im Arbeitsleben bewirken. Die ZGF engagiert sich daher für eine klischeefreie Berufswahl, für die Förderung von Frauen* in MINT-Fächern und für bessere Karrieremöglichkeiten von Frauen* an den Bremischen Hochschulen. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte im Fachbereich Wissenschaft liegt daher auf dem von der ZGF mitinitiierten und vom Wissenschaftsressort gesteuerten Projekt „Bremer Genderoffensive Hochschulen“ und seiner Umsetzung im Rahmen des Wissenschaftsplans 2025. Konkret geht es aktuell um die geschlechter- und diversitätssensible Gestaltung von Berufungs- und Auswahlverfahren sowie um die verstärkte Gewinnung von Frauen* für MINT-Studiengänge. Ziel ist die ausgewogene Beteiligung und Teilhabe von allen Geschlechtern in Lehre, Forschung und Management.